Frühlingsgefühle - Einbildung oder Realität?

Die Sonne kitzelt unsere Haut, unsere Sinne und natürlich auch unsere Hormone. Frühlingsgefühle können uns richtig den Kopf verdrehen. Aber gibt es sie wirklich und wenn ja, wozu sind sie gut?

Jedes Jahr befinden wir uns wieder im Rausch der Hormone. ©iStock

Schuld sind die Hormone

Während wir noch sehnlichst auf den Frühling warten, haben es schon einige kleine Frühblüher geschafft, sich aus dem Dunkel der Erde zu befreien. Durstig nach den wenigen Sonnenstrahlen, strecken sie ihre Köpfchen gen Himmel und wiegen sich noch angestrengt in den letzten kalten Winterwinden. Aber nicht nur die Natur erwacht aus dem Winterschlaf, auch bei uns Menschen finden einige Veränderungen statt. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch stellen wir uns auf ein neues Jahr ein.

Die Natur spielt dabei sicherlich die größte Rolle. Die Tage werden wieder länger, schon morgens lacht uns die Sonne vom Himmel entgegen. Wir sind schneller wach, motiviert und fit für den Tag. Licht weckt bei uns Menschen das Hormon Serotonin, das auch gleichzeitig als Aktivitätshormon oder als Botenstoff des Glücks bezeichnet wird. Es steigert das allgemeine Wohlbefinden, macht uns glücklich und zufrieden. Es vertreibt Depressionen und drängt das Schlafhormon Melatonin zurück. Melatonin wird darüberhinaus nur in der Dunkelheit produziert, daher ist unser Melatonin-Spiegel im Winter ausgesprochen hoch und hemmt zudem unsere Libido. Das bedeutet im Umkehrschluss: weniger Melatonin - mehr Lust. Frühlingsgefühle sind also die hormonellen Nebenwirkungen von Sonne, Wärme und Glücklichsein. Wir haben Lust auf die Liebe!

Die Zeit zu zweit genießen ©iStock

Glücklichsein ist anstrengend

Den steigenden Temperaturen geschuldet, verschwinden Wintermantel und Co. endlich in den Kleiderschränken. Ganz allgemein werden die Menschen offener und freizügiger. Man wird aktiver, gelassener und wendet sich mehr seinen Mitmenschen zu. Treffen werden nach draußen verlagert, man verbringt gemeinsam viel Zeit in der freien Natur. Das Mitgefühl steigt, das Interesse an anderen und auch Urteile über die Menschen um uns herum fallen im Großen und Ganzen positiver aus. Glück ist also ansteckend und sorgt für einen friedlichen Umgang miteinander. Frühlingsgefühle sind eben nicht nur das sexuelle Verlangen, wenn ein Mann darauf wartet, dass sich ein kurzes Röckchen im Wind hebt, nein, sie sind all das schöne Zwischenmenschliche, was die warmen Jahreszeiten ausmachen. Dates am Strand, Grillfeste mit Freunden oder einfach nur das Glück, mit seinem Partner einen Abend auf dem Balkon zu verbringen.

Jetzt ist die schönste Zeit zum Verlieben! ©iStock

``Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.``

Geht also nach draußen ins Freie, lasst das Handy einmal liegen und genießt den Anblick der Natur und der schönen Männer. Flirtet was das Zeug hält bei Eisbecher und Co. Sport kann die Wirkung der Glückshormone übrigens noch verstärken. Warum also nicht auf eine Partie Badminton in den Park, sicherlich gibt es noch den ein oder anderen potenziellen Mitspieler. Lasst den Frühlingsgefühlen freien Lauf! Es muss ja nicht zwangsläufig etwas Ernstes werden, aber vielleicht bringt euch dieser Frühling sogar Mr. Right. Übrigens ist es nicht verwunderlich, dass es bei Tieren mit einer kurzen Tragezeit im Frühling die meisten Geburten gibt, denn auch dort wird ordentlich um einen Partner gebuhlt! Und sind wir doch ganz ehrlich, das Schönste an einer Beziehung sind die ersten Treffen. Das Kribbeln im Bauch, die Aufregung und die ersten Berührungen. Oder - wie Hermann Hesse einst sagte: 'Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.'

Habt einen wunderbaren Frühling.
geschrieben am 11.03.2016
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