Roma o morte! Ein Kurztrip geht zu Ende

Anja berichtet von ihrem letzten Tag in Rom.

Der Trevi-Brunnen - Fontana di Trevi ©iStock

Sonntag, kurz vor zwölf Uhr. Wir stehen vor dem Vatikan. Eine Menschentraube hat sich gebildet: Der Papst beginnt die Sonntagsmesse. Auf dem Petersplatz sind noch das Krippenspiel und ein riesiger Weihnachtsbaum aufgebaut. An dem Baum hängen schwere, silbrige und goldene Weihnachtskugeln. In ihnen spiegelt sich die Szenerie. Was für ein Bild!

Nach der Messe machen wir uns auf den Weg zur Aussichtsplattform Piazza di Garibaldi. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf Rom; der Petersplatz wirkt gar nicht mehr so groß. "Roma o morte" (Rom oder Tod), der Kampfruf des Guerillakämpfers Garibaldis, steht auf dem Sockel des großen Monuments geschrieben und stimmt mich im Hinblick auf die friedvolle Aussicht nachdenklich. Langsam steigen wir wieder ab und marschieren in Richtung Tiber. Wir wollen uns die Isola Tiberna (Tiberinsel) im Stadtteil Trestevere (hier leben viele berühmte italienische Künstler) ansehen. Hier bleiben wir aber nicht lange, sie haut uns nicht vom Hocker. Die Piazza Venezia, die wir im Anschluss besuchen, ist der zentrale Platz Roms, an dem die meisten Buslinien kreuzen. Uns schmerzen die Füße, und wir fahren ins Hotel zurück, um uns auszuruhen.

Abends fahren wir mit der Metro in die Innenstadt und sehen wir uns den monumentalen Trevi-Brunnen (Fontana di Trevi) an, der den Meeresgott auf einem Karren darstellt. Über den vier Säulen sind die Statuen der Tugenden dargestellt. Der Brunnen hat seinen Namen aufgrund seines Standortes: Er befindet sich an der Kreuzung dreier Straßen, was im Italienischen „tre vi“ (drei Straßen) bedeutet.

In diesem berühmten Springbrunnen wurde übrigens auch die berühmte Badeszene für den Film „Dolce Vita“ von Frederico Felini gedreht. Nach einem alten Brauch muss man eine Münze über die Schulter in den Trevibrunnen werfen, um eines Tages wieder nach Rom zurückzukehren. Auf diese Weise gelangt die Stadt beinahe zu Reichtum: Jährlich landen zirka 100 Millionen Euro im Wasser, die der Caritas zu Gute kommen.

Wir essen anschließend nahe dem Trevi-Brunnen in einem optisch sehr ansprechenden Restaurant, das nach gemütlicher Atmosphäre aussieht. Am Eingang sieht man gerahmte Bilder mit Persönlichkeiten und Musikstars wie Mariah Carey, die einmal hier gegessen haben. Na, das sieht doch nicht schlecht aus. Wir bekommen einen Tisch im Hinterzimmer. Die Küche ist wider Erwarten wieder nicht gut, das Brot ist trocken und wird mit sieben Euro fünfzig berechnet. (Naja, Mariah wird dann sicher exklusiven Sternchen-Service genossen haben ...) Die zehn Prozent Trinkgeld sind schon auf der Rechnung aufgelistet und eingerechnet.  Wir finden später heraus: Essen gehen sollte man besser in den abgelegeneren Nebenstraßen und Gässchen. Und das lohnt sich dann wirklich!

geschrieben am 19.01.2016
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