"Er ist wieder da": Hitler kehrt zurück auf die Kinoleinwand

Die Verfilmung der Hitler-Satire von Timur Vermes ist komisch und schaurig zugleich, da sie der Gesellschaft schonungslos einen Spiegel vorhält.

Regisseur David Wnendt auf der Premiere von ``Er ist wieder da``. ©Gettyimages

Hitler ist wieder zurück und zwar in Form der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Timur Vermes. Das Buch ist längst Kult und führte 2012 ganze 20 Wochen die Bestsellerliste an. 2,3 Millionen verkaufte Exemplare und 41 in andere Länder vergebene Lizenzen. Ebenso kultig: das von Christoph Maria Herbst eingesprochene Hörbuch.

Der Film ist allerdings mehr als die üblichen Weltkriegsverfilmungen wie Charlie Chaplins „Großem Diktator“ (1940) oder Bernd Eichingers „Untergang“ (2004). Diesmal wird erzählt, wie eine heutige Gesellschaft Hitler aufnehmen würde. Wie sich das Volk aus der Seele sprechen lassen würde. Nebenbei beginnt er eine beeindruckende TV-Karriere, weil ihn die Bürger als einen Comedian sehen. Erschreckend und lustig zugleich. Das Lachen bleibt einem wahrlich im Halse stecken und gleichzeitig merkt man: ja, so könnte es sich zutragen. „Mir war wichtig, die Realität in den Film zu holen, um etwas über unsere heutige Gesellschaft auszusagen“, sagt Wnendt.

Mit seinem Hauptdarsteller, dem Wiener Schauspieler Oliver Masucci, begibt er sich auf eine Reise durch die Nation. In voller Montur lässt er den "Führer" mit den Menschen auf der Straße sprechen, mit den Jungen und den Alten, mit den Linken und mit den Rechten. Ein Teil von den Aufzeichnungen ist immer wieder in Doku-Blöcken während des Films zu sehen.

Hitler wird in "Er ist wieder da" nicht als die Inkarnation des Bösen dargestellt. "Auch Hitler war ein Mensch und kein Monster", sagt Wnendt. "Ohne das Volk und die Menschen, die ihn freiwillig gewählt haben, hätte es seinen Aufstieg nicht gegeben." Sehenswert!

Seht hier den Trailer!
geschrieben am 07.10.2015
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