How to weekend: Die Glücksformel für dein Wochenende

Kein Stress, keine Verpflichtungen - es gibt eine ganz einfache Glücksformel, mit der ihr das Wochenende in vollen Zügen genießen werdet.

Für viele von uns sind die beiden letzten Tage in der Woche heilig. Ich erinnere mich noch gut an den Werbespot eines Yoghurt-Herstellers aus den neunziger Jahren, der dieses Gefühl perfekt einfing. Eine Familie betritt beschwingt den Wohnungseingang, stellt die Einkaufstüten ab und fläzt sich genüsslich in ihr cremefarbenes Sofa. Musikalisch untermalt mit den Worten „Hinein ins Week-End-Feeling“ versprach der Joghurt-Spot sofortige Tiefenentspannung im Becher.

In unserem Alltag hilft leider selten ein Löffel Joghurt, um im Wochenende anzukommen. Meistens ist das Gegenteil der Fall: Die wenige Zeit, die uns nach einer mit Terminen vollgepackten Woche bleibt, haben wir meist schon frühzeitig mit Brunch-Verpflichtungen, Kino-Dates oder Cocktail-Abenden auf der Dachterasse verplant. Zwischendurch noch kurz zum Yoga, danach schnell mit der Freundin auf einen Kaffee und das Wochenende ist schneller vorbei, als wir den Cocktail-Kater überwinden konnten.

Cocktailglas ©iStock

Die Wochenend-Glücksformel

Doch wie kommen wir aus dieser Stress-Spirale heraus, ohne in das sogenannte „Wochenend-Loch“ zu fallen? Schließlich heißt es, dass fehlende Struktur nach einer durchgetakteten Woche im schlimmsten Fall zu einer depressiven Verstimmung führen kann.

Ich habe mich gefragt, ob das wirklich stimmt und den Versuch gewagt: Ein Wochenende ganz ohne Verabredungen, Wecker und To Do’s.

Das Ergebnis: eine neue Wochenend-Glücksformel!

Der erste und wichtigste Punkt der Formel:

Entscheide dich ganz bewusst für die freie Zeit.

Es macht einen großen Unterschied, ob man das Wochenende unverplant verbringt, weil sich niemand mit einem verabreden möchte, oder ob man sich ganz bewusst Zeit schenkt. Alles, was wir selbst entscheiden gibt uns ein Gefühl der Wahlfreiheit und ist deshalb nicht so bedrohlich.

Ich beschloss also mir freie Zeit zu schenken und mich daran zu erfreuen! Als ich am Samstag morgen gegen 10 Uhr aufwachte, war ich zunächst etwas orientierungslos. Doch als mir bewusst wurde, das ich als nächstes tun könne, was ich wolle, ließ ich all die schönen Möglichkeiten über Frühstück im Café, Waldspaziergang bis hin zum verträumten Schlendern durch eine Gallerie in meinem schönen Berlin-Mitte durch meinen Kopf laufen.

Ein Buch lesen und dazu ein Kaffee - die perfekte Entspannung ©Franziska Schulze

Klar, dieses Meer an Möglichkeiten kann auch schnell zu Überforderungsstress führen, nicht aber, wenn du bewusst bleibst. Spür in dich hinein, welche deiner Ideen sich spontan so richtig gut anfühlt und entscheide dich für diese.

Ganz wichtig: Wenn du dich festgelegt hast, gibt es kein zurück mehr! Denn sonst gerätst du schnell in die „Fear of missing out“-Spirale. Zu deutsch: Die Angst, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben und deshalb etwas anderes Tolles zu verpassen.

Vertraue darauf, dass dein erster Impuls die beste Wahl ist.

Jetzt geht es darum, den Moment zu genießen. Und das geht am besten, wenn du noch nicht weißt, was als nächstes passiert. Lass den Rest deines Wochenendes weiterhin offen und entscheide den nächsten Schritt erst, wenn du genug von deinem ersten Wochenend-Abenteuer hast.

Ich entschied mich am besagten Wochenende für ein ausgedehntes Frühstück in meinem Lieblingscafé in Berlin Mitte und ein Buch über Kundalini-Yoga. Es war einfach nur traumhaft in Ruhe zu lesen und mir über keinen Anschlusstermin Gedanken zu machen. Als ich mich dann am Mittag dabei ertappte, wie ich ohne es zu merken meine Lektüre gegen Instagram getauscht hatte, fügte ich die „Flugmodus-Regel“ zu meiner Glücksformel hinzu:

Wenn du so richtig gut entspannen möchtest, stelle dein Handy deshalb am besten nur dann auf Empfang, wenn du selbst Austausch wünschst oder nach dem Weg suchst.

Ansonsten lass dich einfach durch den Tag treiben. Wenn du einen Partner hast, genießt die entspannte Zeit zusammen, oder geht getrennte Wege, wenn ihr unterschiedliche Bedürfnisse habt und findet euch später wieder zusammen. In meinem Fall führte meine mich meine Intuition am Nachmittag ins Yogastudio, um beim Vinyasa-Flow-Yoga wieder zurück in den Fluss des Lebens zu kommen.

Frau macht Yoga auf einem Dach ©iStock

Anschließend lockte mich der Hunger zum Pizzastand am schönen Berliner Bodemuseum. Ich bestellte „To Go“ und ließ mich auf den Treppenstufen des mächtigen Gebäudes nieder, die sich über den sonnigen Tag hinweg angenehm erwärmt hatten. Mit meinem Pizzastück in der Hand genoss ich den Sonnenuntergang, der mir gleichzeitig ein ungefähres Zeitgefühl zurück gab.

So erholt hatte ich mich gefühlt zuletzt auf meiner Indienreise. Und jetzt erkannte ich auch warum: Damals gab es keine Termine, keine festen Zeiten und wenn der Zug drei Stunden Verspätung hatte, lächelten die Inder am Bahnsteig nur müde und vertrieben sich die Zeit mit Gesprächen und Nüsschen.

Und genau das ist die Essenz der Wochenend-Glücksformel:

Komm zurück ins Hier-und-Jetzt und genieße was ist, statt dich im Machen und Planen zu verlieren.

In diesem Sinne: Happy Weekend!

Deine Franziska

geschrieben am 04.08.2015
Artikel teilen auf:
empfehlungen
"));